Früüüühling!!! Und wie im Smoothie-Blogeintrag versprochen kommen heute ein paar Tipps, wie du dir ganz leicht mit Kräutern aus der Natur Gutes tun kannst.
Wir starten mit 3 Kräutern die JEDER kennt (somit gibt's auch keine Verwechsungsgefahr), die fast überall wachsen und deren Wirkung besonders jetzt im Frühling einfach suuuuper ist:
Brennessel, Löwenzahn und Gänseblümchen!
Großartig im Smoothie, im Salat oder einfach so geknabbert...
Warum Wildkräuter?
- im Gegensatz zu unseren gezüchteten Lebensmitteln haben sie eine enorme Nährstoffdichte.
- schon kleine Mengen versorgen uns mit hohen Mengen an Mineralstoffen, Vitaminen,...
- sie sind kostenlos und wenn man sich ein bisschen auskennt sind wertvolle Wildkräuter fast überall zu finden.
- das enthaltene Chlorophyll versorgt uns Menschen mit Energie in Form von Biophotonen
- sie sind fast das ganze Jahr über verfügbar (sogar im Winter gibt's noch Brombeerblätter...)
- es stärkt unseren Kontakt und unseren Bezug zur Natur.
Die Frage ist wohl eher: WARUM NICHT???
Wir starten mit dem gelben Löwenzahn. Habt ihr als Kinder auch zu hören bekommen, dass der giftig sei? Wahrscheinlich wollten sich unsere Mütter die Flecken sparen, die Löwenzahn macht ;).
Also, giftig ist hier gar nix, im Gegenteil, ALLE Teile des Löwenzahn sind essbar: Blüte, Stengel, Blätter und Wurzel.
Was kann der Löwenzahn?
- gut für Galle und Leber, blutreinigend, harntreibend, entschlackend (Frühjahrskuren)
- reich an Bitterstoffen (Verdauung), Vitaminen, Mineralien, Inulin, Glykosiden, Triterpenoiden, Cholin und besonders reich an Kalium
zum Vergleich: 5x soviel Eiweiß, 8x soviel Vitamin C und doppelt soviel Kalium, Magnesium und Phosphor wie Kopfsalat (Quelle: "Essbare Wildpflanzen", AT Verlag)
So mach ich's:
- 2-3 Blätter Löwenzahn und Blütenkopf in den Smoothie (Rezepte findest du ganz unten)
- junge Löwenzahnblätter in den Salat schneiden
- einfach zwischendurch Löwenzahnblätter knabbern (wächst auf meinem Balkon, oder wenn ich in der Natur unterwegs bin)
Wenn's dich genauer interessiert kannst du gerne hier oder hier nachlesen, warum der Löwenzahn so toll ist :)
Kommen wir zum nächsten Wildkraut: der Brennessel (ich weigere mich hier 3nnn zu schreiben...)
Die Brennessel... brennt. Genau. Nicht wenn du sie richtig angreifst. Sagt man. Und funktioniert bei anderen. Bei mir nicht. Ich pflücke immer mit einem übergestülptem Sackerl oder Tuch...
Was kann die Brennessel?
- gut für die Nieren (leicht harntreibend), blutreinigend und entgiftend (Frühjahrskuren), krebsvorbeugende Wirkung (Phytohormone), entzündungshemmend,...
- Brennessel ist eine Eiweißbombe und auch besonders reich an Eisen (blutbildend) und Kieselsäure, ebenso an Vitamin A,C,E
So mach ich's:
- einige Blätter Brennessel kommen regelmäßig in meinen Smoothie, besonders im Frühjahr.
- später im Herbst sammle ich die Samen, diese mini-kleinen Kraftpakete kommen im Winter in meine Smoothies (man kann auch jetzt schon die Blätter sammeln, trocknen und pulverisieren um im Winter davon zu profitieren... gibt's auch zum kaufen, z.B. von der Firma Lebepur, gesehen in Biomärkten und auch größeren DM-Filialen)
- im Frühsommer kommen die Blütenknospen in den Salat
Das letzte Kraut für heute ist das süße Gänseblümchen.
Schaut unscheinbar aus, ist mega in der Wirkung!
Essbar ist auch hier die ganze Pflanze, ich nehm meist die Blüte und manchmal das Blatt (das ist ganz im Boden und nicht ganz so gemütlich zu pflücken...)
Was kann das Gänseblümchen?
- die enthaltenen Saponine können bei Frühjahrsmüdigkeit helfen und sind schleimlösend
- regt den Stoffwechsel an, blutreinigend, gut für Haut, entzündungshemmend und wundheilend, antibakteriell
- reich an Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen, Vitamin A und C, außerdem ein ausgewogenes Verhältnis von Gerbstoffen, Saponine, Bitterstoffen und Schleimstoffen
So mach ich's:
- Eh klar, Gänseblümchen kommt in meinen Smoothie. ALLES was in meiner Umgebung wächst, so nährstoffreich und heilsam ist kommt in meinen Smoothie. Weil's einfach super-easy ist, täglich an Mineralstoffe, Vitamine, Enzyme, undundund zu kommen.
- Die hübschen Blüten kommen in den Salat.
- Manchmal auch als nette Deko auf Rohkosttorten (Dann allerdings als Deko, geschmacklich passen sie da nicht so...)
- NACHTRAG 2021: Momentan sammle ich die Blüten und mache am liebsten Tee daraus. Meist gebe ich ihn zu einer Mischung dazu. Bei einer sogenannten LEBER-QI-STAGNATION, die sich z.B. in PMS, Stimmungsschwankungen oder auch Verdauungsunregelmäßigkeiten äußern kann, kann das Gänseblümchen hilfreich eingesetzt werden, die maximale Dosierung liegt nach Florian Ploberger (Das große Buch der westlichen Kräuter aus Sicht der TCM) bei 3-6g täglich.
Das hier ist eine as-short-as-possible Zusammenfassung, also quasi nur ein Teaser, dafür gedacht dass ihr einfach losstarten könnt mit den Wildkräutern ohne euch viel einzulesen.
Es gibt zu jeder Pflanze noch soooo viel zu sagen, wen's interessiert für den sind diese Seiten sicher informativ:
http://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/Loewenzahn.htm
http://www.kraftplatzerl.at/?p=382#more-382
http://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Gaensebluemchen.html
In meinen Smoothie kommen Wildkräuter (sobald ich sie sammeln kann bzw. sie "wild" auf meinem Balkon aufgehen), ein paar Blätter bzw. Blüten davon. Ich experimentiere einfach damit (von den hier genannten ist es gesundheitlich nicht bedenklich, wenn du mehr davon nimmst, es gibt aber schon Wildkräuter, die du nur in kleineren Dosen zu dir nehmen solltest...)
NACHTRAG 2021:
Ich trinke momentane keine Smoothies mehr, da sie für mein Verdauungsfeuer viel zu kalt sind. Wenn du Smoothies trinkst, solltest du gut darauf achten, dass du keine Anzeichen von Kälte im Verdauungstrakt hast (wie z.B. weicher Stuhl bis Durchfall, immer unmittelbarer Stuhlgang nach dem Essen, kalte Extremitäten oder generelles Kältegefühl).
Außerdem solltest du bedenken, dass viele Wildkräuter thermisch kühl wirken, vor allem der Löwenzahn und auch die Brennessel wirken sehr kühlend.
Wildkräuter können zuerst gewöhnungsbedürftig schmecken, vor allem der "bittere" Geschmack kommt in unserer täglichen Nahrungsaufnahme leider zu kurz (wir haben ihn schlichtweg "rausgezüchtet"). Dabei ist bitter sooo wichtig für uns!!!
So mach ich's:
Ich nehme Baby-Spinat, Vogerlsalat, Stangensellerie, Gurke,... als Basis, einige Blätter/Blüten der Wildkräuter, Obst (meist Apfel, Ananas, Erdbeere,...), manchmal auch eine Dattel für die Süße und eine viertel-bis halbe Zitrone um den Geschmack abzurunden. (Auch 1-2 Blatt Minze schmecken grandios im Wildkräutersmoothie).
Meine Smoothies schmecken immer anders und so mag ich das.
Falls du zuerst mal auf Nummer sicher gehen willst ;) :
Hier findest du ein leckeres Smoothie- Rezept mit Löwenzahn.
Das war erst der Anfang mit Wildkräutern, ich halt euch auf dem Laufenden, was denn gerade so wächst, was es kann und wie ihr es sammeln und verwerten könnt.
Verwendet ihr schon Wildkräuter? Wenn ja welche und wie? Ich freu mich über Kommentare :)
***Lasst es euch gut gehen, ihr Lieben!***
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Petra (Freitag, 06 Mai 2016 14:09)
Sehr interessanter Beitrag... Ich hab mich bis jetzt nicht getraut Wildkräuter einfach so zu essen, beim Lesen deines Beitrags ist mir eingefallen dass wir als Kinder z.B. immer Sauerampfer oder Sauerklee im Wald genascht haben ;)
Ich hab zwar keinen Hochleistungsmixer aber ich werd's mal mit meinem "normalen" Mixer probieren.
LG Petra
spür-sinn (Samstag, 07 Mai 2016 13:07)
liebe petra, genau so ging's mir auch... an rotkleeblüten gesaugt, wilde erdbeeren genascht... jetzt wo ich weiß wie hochwertig sogenanntes "unkraut" unsere ernährung bereichern kann nimmt die begeisterung kein ende ;).
der "normale mixer" kann meiner erfahrung nach die pflanzen nicht wirklich so zerkleinern, dass ein smoothie lecker schmeckt... falls du da andere erfahrungen hast bitte lass es uns wissen.
ich würde dir in dem fall eher empfehlen, die Kräuter in Salaten, Pestos oder auch in Suppen zu genießen (da gibt's ganz tolle literatur dazu...)
alles liebe
*ulli