Der Darm ist Teil des Verdauungssystems.

Somit gelten all die Empfehlungen für eine "starke Mitte", wie das in der TCM so ausdrucksstark bezeichnet wird, auch als Voraussetzung für einen gesunden Darm. 

1. Regelmäßige, vorwiegend gekochte Mahlzeiten
2. Kalte Getränke und Speisen direkt aus dem Kühlschrank meiden
3. Essenpausen zwischen den Mahlzeiten einhalten
4. Sich bei angenehmer Atmosphäre Zeit nehmen für's Essen
5. Abends nicht zu üppig und zu spät essen

"Die Gesundheit sitzt im Darm" und wir können unser Mikrobiom im Darm natürlich auch über unser Essverhalten ganz gezielt positiv beeinflussen.

Besonders etwa nach einer Antibiotika-Kur, bei der auch unsere nützlichen Darmbakterien dezimiert wurden, können wir mithelfen, unseren Darm wieder gut aufzubauen.

Unter anderem wirken folgende Lebensmittel präbiotisch auf deine Darmflora, das bedeutet, sie dienen als Futter für die nützlichen Bakterien, die deine Darmflora ausmachen. Bau sie gerne regelmäßig in deine Ernährung ein (gute persönliche Verträglichkeit immer vorausgesetzt!).

Auch in der TCM greift man auf sogenannte "probiotische" Lebensmittel zurück, um die Darmflora zu stärken. Probiotisch bedeutet im Gegensatz zu präbiotisch, dass direkt nützliche Bakterien durch das Lebensmittel zugeführt werden.

Fermentiertes Gemüse wie etwa Sauerkraut oder Kimchi können bei guter Verträglichkeit regelmäßig in die Ernährung integriert werden.

 (Wichtig:  nicht pasteurisiert! Nur so profitierst du von den lebendigen Bakterien) 

Achte hierbei IMMER auf deinen Körper:

Beginne auf jeden Fall mit kleinen Mengen zu den gekochten Mahlzeiten, um für dich auszutesten, wie dein Körper auf das Lebensmittel reagiert.

Falls du es gut verträgst, leisten etwa 1-2 Gabeln fermentiertes Gemüse etwa jeden zweiten Tag als Beigabe zur Mahlzeit einen ganz wunderbaren Beitrag zu deiner Darmgesundheit.

Miso ist ein weiteres fermentiertes Lebensmittel, mit dem man wunderbar seinen Darm pflegen kann. Du kennst Miso- Suppe vielleicht vom chinesischen Restaurant.

Gutes Miso findest du im Bioladen, achte auch hier darauf, dass das Produkt nicht pasteurisiert ist.

Miso gibt es aus unterschiedlichen Getreidesorten (z.B. Reis oder Gerste) und auch in unterschiedlicher Geschmacksintensität, wobei helles Miso meiner Erfahrung nach milder schmeckt (und somit für den Einstieg eventuell geeigneter ist).

Ich persönlich liebe es, meine Suppen mit Miso zu würzen, indem ich es einfach in die fertig gekochte Suppe einrühre (nicht mehr aufkochen danach). Es schmeckt wunderbar würzig und einfach lecker.

Soja-Sauce, Shoyu oder Tamari, ist ebenfalls eine Möglichkeit, die Darmflora zu stärken. Achte hier wirklich auf die Qualität, die meisten Supermarkt-Produkte mögen eventuell noch schmecken (?), aber diese haben keine förderliche Wirkung auf deinen Darm.

Bei vielen noch unbekannt, dabei gibt es sie schon lange in den Biomärkten (bei den makrobiotischen Produkten):

Diese milchsauer vergärte, in Salz eingelegte Frucht wirkt sich nicht nur auf unsere Verdauung förderlich aus. Laut dem Wissen der TCM entsäuert Umeboshi unter anderem das Blut und regt den Körper zum Entgiften an.

Ich persönlich verwende die Umeboshi-Paste und würze damit meine Suppen/Eintöpfe.

Der Geschmack ist zuerst sehr gewöhnungsbedürftig, sauer salzig, mittlerweile mag ich ihn sehr gerne.

Ich verwende nur sehr kleine Mengen, die Paste schmeckt sehr intensiv.

Auch Hühner-Kraftsuppen gelten in der TCM als wunderbares Mittel, deinem Darm Gutes zu tun.

Koche dir am besten einen großen Topf Hühnersuppe (Suppenhuhn, Wurzelgemüse, Gewürze) vor, lass sie lange kochen und gib gerne einen Schuss Essig ins Kochwasser, um die wertvollen Stoffe auch leichter aus den Knochen zu lösen.

Die abgesiebte Brühe ist, noch heiß in Schraubgläser abgefüllt und nach dem raschen Abkühlen im Wasserbad, im Kühlschrank für sicher 2 Wochen haltbar.

Du kannst ein paar Schlucke der Brühe als Vorspeise trinken, oder einfach als kräftespendendes Getränk zwischendurch, oder du bereitest mit der Kraftbrühe Suppen als Mahlzeiten zu.

Zuletzt möchte ich dir noch DEN Tipp bei/nach einer Antibiotika-Gabe geben:

Kuzu ist eine asiatische Heilpflanze, aus deren Wurzel die Stärke extrahiert wird, sodass es etwa als Bindemittel in der Küche verwendet werden kann. Du bekommst Kuzu unter anderem im Bioladen, hier findest du Details zur Verwendung und Einnahme.

Man kann Kuzu regelmäßig in der Küche oder kurmäßig zum Aufbau der Schleimhäute und zur Stärkung des Darms anwenden.

Ich selbst habe Kuzu immer vorrätig, es hilft auch gut bei Magenhitze (z.B. Sodbrennen) und stärkt über den Darm das Immunsystem.

Welche der oben genannten Dinge machst du schon? Super, behalte sie bei!

Such dir aus den anderen Vorschlägen 1-3 Lebensmittel aus, die dich ansprechen.

Bau sie ab nun regelmäßig in deine Ernährung ein.

Viel hilft  n i c h t   viel, ganz im Gegenteil.

Zu viel überlastet dein Verdauungssystem, dein Körper muss sich erst langsam daran gewöhnen (heißt: auch die Darmflora ändern). Wenn du zu schnell zu viel willst, könnte dein Körper leicht mit Blähungen oder anderen Verdauungsbeschwerden reagieren.

Lass dir also Zeit, die neuen Lebensmittel in kleinen Dosen einzuführen und bleib lieber regelmäßig dran!

Auch zum Darmaufbau gibt es mittlerweile viele Nahrungsergänzungsmittel.

Aus Sichtweise der TCM muss man Nahrungsergänzungsmittel, bei denen isolierte bzw. extrahierte Stoffe dem Körper zugeführt werden, eher kritisch betrachten.

Allzu leicht passiert es, dass als Lösung viele einzelne Tabletten/Kapseln zugeführt werden, die leicht unsere Verdauungskraft (denn alle diese Stoffe müssen ja auch "verdaut" werden) und auch die Leber als Entgiftungsorgan belasten können.

Die Wirkung von Probiotika ist nach wie vor umstritten, ich persönlich halte aufbauende Präparate, besonders etwa nach einer notwendigen Antibiotika-Gabe, für eine hilfreiche Ergänzung.

Im Einzelfall muss das jeder selbst für sich entscheiden/ausprobieren.

Bei einer solchen Einnahme würde ich dazu raten, mit einer geringen Dosis (kleiner als angegeben) zu starten und die Dosis bei guter Verträglichkeit auf die vom Hersteller empfohlene Dosis zu steigern.

Bei einer Histamin-Unverträglichkeit ist weiters darauf zu achten, ein Produkt zu wählen, das hierfür geeignet ist.

Meiner Erfahrung nach spielt bei sehr vielen körperlichen Symptomen auch unsere emotionale Befindlichkeit eine große Rolle.

Während unser Magen viel mit "Verdauen" auch im weiteren Sinn zu tun hat (auch problematische Situationen, schwierige Gespräche, Konflikte,...) und durch sich zu viel Sorgen und Grübeln belastet wird, steht der Dünndarm für Unterscheidungsfähigkeit (was wird aufgenommen, was wird ausgeschieden) und Klarheit zu tun. Der Dickdarm wiederum hängt mit dem Thema "Loslassen" zusammen und kann unter lang anhaltender Traurigkeit oder unverarbeitete Emotionen leiden...

Neben einer ausgewogenen Ernährung spielt immer auch unser energetisches Befinden eine wesentliche Rolle.

Als ausgebildete TCM Ernährungsberaterin und Energetikerin mit body&mind Schwerpunkt bin ich gerne für dich da, wenn du dir weitere Begleitung wünschst.