Warum Abgrenzung NICHT der Weg ist...

Immer wieder erzählen mir KundInnen, dass ihr Problem sei, sich nicht gut abgrenzen zu können.

Vielleicht kennst das auch:

Du bist sensitiv, nimmst viel wahr, fühlst in Gesprächen verstärkt die Energien des Gegenübers?

Vielleicht hast du das Gefühl, im Gespräch nicht authentisch sein zu können.

Oder du fühlst dich nach einem Gespräch müde und ausgelaugt.

Ist die Lösung zu lernen, dich gut "abzugrenzen"?

Seit einigen Jahren gibt es dazu den Begriff “Hochsensibilität” (ich bevorzuge "Hochsensitivität"), in diesem Blogeintrag findest du mehr dazu (inklusive eines einfachen Tests).

 

Ich weiß, dass viele Menschen, die im energetischen Bereich tätig sind, noch von energetischer “Abgrenzung” sprechen und diese auch “trainieren”.

 

Diese Herangehensweise fühlt sich für mich alt an.

Ich fühle, dass sie einer veralteten Denkweise entspringt.

Ich selbst habe im Laufe der Jahre entdeckt, dass der Versuch, mich "abzugrenzen" eng macht, mich letztlich anspannt und selber eingrenzt.

 

 

Die Idee, uns voneinander abzugrenzen, kann uns   n i c h t   die Liebe und Freiheit bringen, die wir uns tatsächlich wünschen.

 

 


nicht das Wahrnehmen der Energien ist das Problem

 

Was machst du aber nun, wenn du zu denen gehörst, die…

 

+  sich nach Gesprächen mit anderen oft ausgelaugt fühlen

+  sich nach einem Gespräch dabei erwischen, dass sie über das "Problem" des Gesprächpartners nachdenken und die Gedanken immer wieder dorthin wandern

+  immer wieder in die Falle tappen, den eigenen Ausdruck dem anzupassen, was vom Gegenüber erwartet wird (zumindest was du  g l a u b s t , was dein Gegenüber erwartet und befürwortet...)

+  noch lange nach einem herausfordernden Ereignis/einer schwierigen Begegnung darüber nachgrübeln, was passiert ist, wie es anders hätte laufen können, was der andere über einen denkt,…

 +  sich viele Gedanken um die eigenen “Fehler” und Unzulänglichkeiten machen und hohe Ansprüche an sich haben…

 

Es ist wichtig zu verstehen, dass all das eben ein Hinweis darauf sein kann, dass du Energien verstärkt wahrnimmst, laut den Untersuchungen zur Hochsensibilität stärker als 80% der restlichen Bevölkerung (ich bin solchen Prozentzahlen gegenüber aber sehr skeptisch... letzen Endes spielen Zahlen hier es aber keine Rolle)

 

Das Wahrnehmen der Energien ist grundsätzlich überhaupt nicht problematisch.

Nicht gelernt zu haben, wie man förderlich damit umgeht, stellt das wahre Problem dar.

Mehr noch:

Aus Nichtwissen und aus alten Missverständnissen (uns somit aus alten Überzeugungen und Glaubenssätzen) heraus in bestimmte  R e a k t i v i t ä t e n  (also Verhaltensweisen, die unbewusst ablaufen) zu geraten.

 

D a s  ist es, was zu all den oben genannten Symptomen führt.

D a s  erzeugt Gefühle der Überforderung, des Ausgeliefertseins und damit der Unsicherheit und der eigenen Unzulänglichkeit.

 

Wie lerne ich aber nun,  s o  mit meiner verstärkten Sensitivität umzugehen, dass ich mich auch wohl im (und vor und nach) dem Kontakt mit anderen fühle?

 

 

 


Abgrenzung bringt nicht liebe und Freiheit

 

Was sehr vielen sensitiven Menschen das Leben schwerer macht als es sein müsste, ist die untrainierte Fähigkeit, den eigenen Fokus beständig auf das zu richten, was ihnen ihre ureigene   i n n e r e   Führung anzeigt.

 

Viel zu oft haben wir (denn da zähle ich mich dazu) gelernt, mit unserer Wahrnehmung im Außen, bei den anderen zu  b l e i b e n .

 

Damit gehen unangenehmen Gefühlszustände (siehe oben) einher.

Um diese zu vermeiden, liegt der Gedanke nahe, dass Abgrenzung “Schutz” bieten würde.

 

"Grenz dich mit Enerieübungen ab."

"Bau eine energetische Mauer um dich."

"Schotte dich ab von dem, was beim anderen ist."

 

Kurzfristig können solche Übungen Erleichterung verschaffen.

 

Was daran aber so problematisch ist:

Wogegen du dich glaubst schützen zu müssen, dem gibst du durch deinen Fokus erst recht Kraft.

 

 

Du verstärkst also genau das, was du eigentlich nicht möchtest.

 

Und so gehen Techniken der Energiearbeit, die auf so eine Abgrenzung abzielen, auf Dauer oft nach hinten los.

Nach einer anfänglichen Besserung (die aus der verstärkten Kontaktaufnahme zur eigenen Kraft kommt), führt diese Abgrenzung dann zu verstärkter Spannung und nicht zur ersehnten Ent-Spannung.

 

Verständlich, wenn das Umfeld - bewusst oder unbewusst - als etwas wahrgenommen wird, wogegen man sich schützen muss.

  


Wogegen du kämpfst, dem gibst du kraft

 

Die tatsächliche Lösung liegt darin, zu lernen, entspannt bei dir zu bleiben.

 

Das bedeutet, mit deiner Aufmerksamkeit bei dir zu bleiben.

Deinen Fokus auf dem zu halten, was für dich förderlich ist.

 

Das kann man trainieren.

Umlernen.

 

Und hier kommt die gute Nachricht:

In diesem Prozess kann dir deine Empfindsamkeit sehr gute Dienste leisten.

Du hast hier sozusagen einen Vorteil.

Ein As im Ärmel ;). 

 

Denn:

Besser noch als andere Menschen spürst du ganz deutlich,  w a n n   du dabei bist, mit deinem Fokus rauszukippen.

Indem du aber lernst, bei einem ersten Gefühl von Unwohlsein nicht unbewusst in alte Reaktivitäten zu verfallen, sondern ganz bewusst wieder mit deinem Fokus  z u  d i r  gehst, kommst du immer mehr in deine Kraft.

 

Das muss nicht von einem Tag auf den anderen gelingen.

Das darf ein Prozess sein.

 

Und ja, auf dem Weg wirst du die eine oder andere Wunde dazu heilen, die oft schon in früher Kindheit entstanden ist (und die nicht mehr förderlichen Glaubenssätze, die du davon immer noch mitschleppst)

 

Du wirst reifen.

Viele deiner Sichtweisen werden sich verändern.

Missverständnisse, die im Laufe deines Lebens passiert sind, werden sich klären.

Du wirst deine eigene Wahrheit immer klarer fühlen.

Du wirst dich selbst besser verstehen.

 

Und du wirst neue Wege finden, gut und liebevoll mit dir umzugehen.

 


die größte wunde: ich bin nicht gut genug

 

Einen guten Umgang mit der erhöhten Wahrnehmung von Energien zu finden ist eine Reise.

Es braucht seine Zeit, um sich selbst mit einem neuen, frischen Blick anzuschauen.

Hat doch das sensitive Wahrnehmen in der Vergangenheit zu vielen Missverständnissen und somit zu Verletzungen geführt.

 

Die größte Wunde von allen:

Ich bin nicht gut genug.

Etwas an mir ist nicht richtig.

Und wenn ich mich nur genügend anstrenge, dann werde ich vom Außen bestätigt bekommen, dass ich  d o c h  richtig und gut bin.

 

Das ist ein gelingsicheres Rezept dafür, immer noch weiter in den Strudel von Unfreiheit und Unwohlsein zu geraten und in Gefühlen von Unzulänglichkeit und Stagnation festzustecken

 

Wenn du zu all dem hier Resonanz spürst und dir genau diesen neuen, entspannten Weg wünschst:

 

Ein Body-Mind-Releasing ist eine sehr effiziente Methode, alten Überzeugungen und Energien in der Tiefe loszulassen.

 

Denn:

Das Alte loszulassen und sich dem Neuen öffnen zu können ist die Voraussetzung, um wirklich  d e i n e n  ureigenen Weg in deine Kraft gehen zu können.

 

Wenn du dir hier Begleitung wünschst, melde dich gerne bei mir!

 


übung zum "bei sich bleiben"

 

Folgende Übung kann dir jetzt schon helfen, in Gesprächen besser bei dir zu bleiben, sodass du dich freier und wohler dabei (und danach) fühlst.

 

ÜBUNG:

 

Nutze deinen Körper als den Anker, der er ist.

Schon vor dem Gespräch/der Begegnung nimm bewusst Kontakt zu deinem Körper auf.

Spür dich gut in deinem Körper,

 

Spür deine Füße, deine Verwurzelung, deinen Atem,…

 

Richte nun deinen Fokus auf das, wie  d u   in dem Gespräch sein möchtest.

(Möchtest du dich klar ausdrücken? Entspannt sein während dem Gespräch? Die Meinung deines Gegenübers frei stehen lassen, ohne sie gleich auf dich zu beziehen? Wie fühlt es sich an, wenn du so bist?)

 

Bereite dich sozusagen bewusst energetisch vor, indem du dich in die Energie begibst, die  d u   verkörpern möchtest.

 

Du kannst dazu Entscheidungssätze/Affirmationen treffen, die dich in deiner Energie stabilisieren wie

“Ich bin präsent und ganz bei mir!”

“Ich bin gut und richtig, so wie ich bin!”

“Es ist leicht für mich, in meinen freudvollen Energien zu bleiben!”

 

Nimm dann auch während dem Gespräch immer wieder Kontakt zu deinem Körper auf und spüre dich bewusst darin (Füße, Atem,...)

 

Beobachte wie es dir damit geht und spiele damit :)

 

Je mehr du dir angewöhnst, bewusst in Kontakt mit dir zu bleiben, umso leichter wird es dir mit der Zeit auch fallen, in deinen Energien zu bleiben.

 

 

 


Ich möchte dich hier wirklich ermutigen,  d e i n e n   Weg zu gehen und dranzubleiben!

Und ja, ich weiß selbst, wie herausfordernd das manchmal sein kann.

Hol dir also die Begleitung, die den Weg so viel klarer und einfacher macht!

 

Energien verstärkt wahrzunehmen ist jedoch  s o  ein Geschenk.

 

Erlaube dir, es auszupacken und erkenne, was für ein wunderbares Wesen du mit all deinen Fähigkeiten bist!


*** Lasst es euch gut gehen!! ***

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Kommentare: 2
  • #1

    Verena (Freitag, 23 Juni 2023 12:19)

    Liebe Uli, du sprichst mir aus der Seele! All die Punkte die du ansprichst: Als würdest du haargenau über mich schreiben :D Ich weiß mittlerweile schon viel besser, wie ich damit umgehe, wenn mein Körper mir Signale schickt (auch dank deiner Hilfe). Was mir auch gut geholfen hat ist regelmäßig zu meditieren, auch wenn ich nur 5 minuten oder so schaffe. Ich bleibe weiter dran, das ist klar. Danke dir! Ah ja, und dass ich mit meinem Kleinen nun viel entsapnnter bin ist soooooo schöööööön!!!

  • #2

    spür-sinn (Freitag, 23 Juni 2023 15:38)

    Liebe Verena, danke für deinen lieben Kommentar!
    Ja, es kann sich so viel für uns ändern, wenn wir endlich verstehen und FÜHLEN, dass wir genau so richtig sind, wie wir sind. Die alten, beschwerenden Glaubenssätze dürfen sich endgültig verabschieden, richtig? Dann fühlen wir endlich wieder die Freude an dem, wie wir sind (und die wir dabei sind zu werden...).
    Schön, dass du so dranbleibst! Alles Liebe *Ulli